Nie wieder Angst vor Fehlern! (und falschen Entscheidungen)
Ich habe 15 Jahre lang Fußball gespielt und wurde dabei von einer mich ständig plagenden Angst begleitet…der Angst vor Fehlern. Diese Angst blockierte mich so sehr, dass ich mehrmals vor dem Punkt stand aufzuhören. Doch eigentlich liebte ich doch meinen Sport! Im Endeffekt zwang mich diese Angst von der höchsten zu untersten Liga in Berlin zu wechseln.
Vielleicht kennst du es auch, dieses lähmende Gefühl der Angst und die ständige innere stimme „Ahh soll ich jetzt dies oder jenes machen…Hoffentlich mach ich nix falsch“ und obwohl du weißt, dass du so nur noch angespannter bist und es garantier NICHT hilft Fehler zu vermeiden (eher im Gegenteil), kannst du das Gefühl und die Stimme nicht stoppen.
Ich blieb deshalb beim Fußball und auch vielen weiteren Bereichen meines Lebens weit hinter meinen Möglichkeiten und meinem Potential zurück. Doch hier soll es nicht um meine „Fußball-Laufbahn“ gehen, sondern darum, wie du lernen kannst mit dieser Angst umzugehen. Sodass du nicht sein lassen musst, was du eigentlich liebst.
Contents
Warum haben wir überhaupt Angst vor Fehlern?
Nun, zum einen ist sie evolutionär bedingt und steckt tief in uns drin. Sie ist gekoppelt mit der Angst nicht gut genug zu sein, bzw. vor der Bewertung anderer…was passiert, wenn wir tatsächlich einen Fehler machen, was wiederum einher geht mit der Angst vor sozialer Abgrenzung und diese bedeutete früher in der Steinzeit unseren Tod.
In diesem Blog-Artikel „Top 3 Wege um deine Angst zu überwinden“
erfährst du mehr über die evolutionäre Entstehung unserer Angst und
erhältst 3 Konzepte, die dir helfen deine Ängste zu überwinden
Und dann wurde uns diese Angst regelrecht eingetrichtert. Durch unser Erziehung und insbesondere der Schulzeit. Unser gesamtes Schulsystem ist danach aufgebaut. Wir lernen: wenn wir Fehler machen bekommen wir schlechte Noten…es ist etwas schlechtes. Wenn wir wiederum weniger bis keine Fehler machen, dann bekommen wir gute Noten und das bedeutet etwas Gutes und Positives. So werden wir darauf geprägt alles richtig zu machen. Es entsteht die Angst etwas falsch zu machen.
Und als Erwachsene haben wir dann diese ständige Stimme in uns oder subtile Angst im Nacken ständig etwas falsch machen zu können.
Doch das war nicht immer so. Als Babys haben wir ursprünglich ein super Programm in uns, was uns hilft zu lernen und zu wachsen! Was uns nicht in „richtig oder falsch“ denken lässt in „ganz oder gar nicht“. Wir machen einfach und gehen mit Neugierde und Erkundungsdrang durch die Welt. Nur das verlernen leider viel zu viele im laufe ihres Lebens.
Und das Problem, was wir dann haben: Als Erwachsene gibt es eben meist kein richtig und kein falsch, sondern es geht immer darum, was wir draus machen.
Und damit sind wir direkt bei unserem ersten Punkt:
1. Es gibt kein Richtig und kein Falsch
Wie gesagt es kommt eigentlich immer darauf an, was wir aus unseren Entscheidungen machen und nicht darum ob sie „richtig“ oder „falsch“ sind. Wir sind aber so in diesem Muster der Angst gefangen, als ob es das EINE Richtige in dieser „erwachsenen Welt“ gäbe.
Natürlich rede ich jetzt nicht von mathematischen Aufgaben, Rechtschreibung oder ähnlichem. Es geht um das alltägliche Leben, um Entscheidungen sei es im Bereiche der Ernährung, im Job oder bei mir im Fußball. Mal ganz ehrlich: Ob ich den Ball zu ihr oder ihr Passe…Hauptsache ich tue es mit Entschlossenheit und mit nicht dieser Angst des Zweifelns, die den Ball dann sowieso nirgendwo ankommen lässt. Oder?
Es kommt daraus an, was wir aus unseren Entscheidungen machen und welche Bedeutung wir dem ganzen geben. Ob etwas „richtig“ oder „falsch“ ist obliegt nur unserer eigene Beurteilung. Denn wir selbst geben allem in unserem leben eine Bedeutung, einen Sinn und einen Wert. So sind richtig und falsch lediglich subjektive Wahrnehmungen und je nach Person, Kontext, Betrachtungsweise, Ergebnis oder auch Gesellschaft und Kultur unterschiedlich.
Spüre deine Angst und erkenne, dass du jetzt erwachsen bist, dass es kein richtig und falsch gibt. Lass deine Emotionen kommen und wieder gehen. Nimm deine Gefühle an und lass sie einfach da sein, denn das löst diese festgefahrenen Muster in deinem Kopf auf.
Denn diese Funktionieren nach dem Prinzip: use it or loose it
Wenn du deine alten Muster nicht mehr benutzt, schwächen sie ab.
D.h. steige nicht auf das Drama ein, was dein Kopf dir da versucht zu erzählen!
Das führt uns auch direkt zu nächsten Punkt:
2. Du bist nicht deine Angst
Wie war das mit der ständig plappernden Stimme in deinem Kopf?
Das bist nicht du! Und deshalb brauchst du auf das Drama auch nicht einzusteigen!
Wie jetzt das bist nicht du?
Hier findest du einen Artikel, wo ich genauer darauf eingehe,
warum das nicht du bist und wie du lernen kannst mit deiner inneren Stimm umzugehen:
„Negative Gedanken eliminieren in 3 Schritten„
Aber mal ehrlich: Du kannst deine Stimme hören und darüber nachdenken, oder? Und bedeutet das nicht, dass du eher so etwas wie der Beobachter bist? Der Beobachter deiner inneren Stimme…deines inneren Kritikers?
Die Schwierigkeit ist, dass wir uns mit dieser inneren Stimme, mit diesem „Denker“ identifizieren. Wir verwechseln uns quasi mit ihm, glauben er zu sein und glauben deshalb dieser Stimme einfach ungefiltert alles. Und so werden vermeintliche Fehler komplett überdramatisiert und dein Gehirn spielt dir ein Horrorszenario vom feinsten vor.
Jetzt aber wie damit umgehen? Deinen Kritiker kritisch begegnen und ihn verurteilt wird dir im Zweifel wenig helfen. Denn es ist wie mit der Angst selbst. Je mehr Widerstand wir leisten, desto schlimmer wird es.
Also: Versuch dich zu entspannen, Atme durch und erkenne, dass diese Stimme dich eigentlich nur beschützen will. Sie meint es gut mit dir, vielleicht übertreibt sie nur ab und zu ein wenig. Es ist okay, dass sie da ist. Sie will nur dein Bestes.
Doch das heißt nicht, dass du ihr alles glauben musst.
Es ist wie vorhin mit der Angst selbst, wenn du nicht darauf einsteigst unterbrichst du das Muster. Lass Gefühle und Gedanken kommen UND wieder gehen – ohne Widerstand zu leisten.
Und vielleicht erkennst du dann, dass diese ganzen Zweifel und Selbstvorwürfe eigentlich gar nicht so viel mit dir selbst zu tun haben, sondern bestimmte Geschichten und Interpretationen in dir sind, die du irgendwann einmal aufgeschnappt hast und dir immer wieder selbst erzählt hast. Also:
Glaub nicht alles was du denkst!
Kostenfreies Live Online-Training
Bist du es leid, im Gedankenkarussell Achterbahn zu fahren, ohne je die Ausfahrt zu finden? - Dann sichere dir einen Platz im kostenfreien Live-Webinar “Stopp das Gedankenkarussell – wie du in 3 Schritten Selbstzweifel und Stress überwindest”
3. Fehler sind gut und etwas Positives
Und sie machen dich menschlich…niemand will einen perfekten Roboter als Freund oder?
Wenn du dir nicht erlaubst Fehler zu machen, dann erlaubst du dir nicht Mensch zu sein. Denn es ist menschlich und zum Mensch sein gehört es dazu Fehler zu machen. Denn wir brauchen sie!
Du kannst nicht wachsen, dich nicht entwicklen, wenn du keine Fehler machst! Du lernst aus deinen Fehlern und gehst dann Stück für Stück den nächsten Schritt. Wir alle lernen aus unseren Fehlern, können uns weiterentwickeln und verbessern, WEIL wir Fehler machen.
Das war schon als wir noch klein waren und wird auch immer so bleiben. Denn wie lernen wir als Babys?
Da haben haben wir uns bestimmt auch nicht frustriert auf den Boden gesetzt und gesagt „Nö, also das mit dem Laufen ist doof, das mach ich jetzt nicht mehr.“ Nein! Wir haben es immer und immer wieder probiert, bis wir es geschafft haben. Wir blieben neugierig darauf wie es denn wohl sein wird laufen zu können – ohne anzuzweifleln, dass wir es erreichen werden – und diese Neugierde und das ständige „Scheitern“ haben uns lernen lassen zu laufen….und zu essen und Fahrrad zu fahren…
Leider hat sich dieses Wort „Fehler“ in unserer Gesellschaft als etwas sehr negatives etabliert. Nicht zuletzt wegen unserem Schulsystem. Wie wäre es, wenn wir dieses Wort ein kleinwenig uminterpretieren, ihm eine andere Bedeutung geben.
Mache aus deinen „Fehlern“ deine HELFER.
Sie haben dir schon dein ganzen Leben geholfen und werden es auch immer wieder tun. Du wärst nicht der Mensch, der du heute bist wenn du all die Fehler nicht gemacht hättest, die du gemacht hast.
Bremst du dich aus Fehler zu machen, bremst du dich aus in deiner Entwicklung. Du könntest nicht laufen und nicht essen.
Oder sieh mich beim Fußball. Ich habe es so sehr vermieden Fehler zu machen, dass ich „nur noch Fehler gemacht habe“. Ich habe kaum mehr richtig gespielt, weil ich bei jedem Schritt Angst hatte es wäre der Falsche. Ich habe mir nicht erlaubt die Fehler zu machen, die mich hätten lernen und besser werden lassen und so blieb ich weit hinter meinen Fähigkeiten und Möglichkeiten zurück.
Fehler sind gut, weil sie in dir in deiner Entwicklung helfen. Wenn du mehr Unterstützung haben möchtest schau dir mein kostenloses Webinar an:
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In diesem Sinne:
Freu dich auf deine Fehler!!! Denn sie bringen dich voran! Es ist okay Fehler zu machen denn nur wenn wir begreifen, dass wir Fehler gemacht haben können wir wirklich etwas verändern. Bewerte Fehler als etwas positives und freu dich aufs Leben, lernen und wachsen.